
Nachfolge: Lauinger Frauenarztpraxis wird erfolgreich fortgeführt
Dillingen/Lauingen Für ihn zähle nur, dass die Frauen nach wie vor eine adäquate Behandlung bekommen. So spricht Dr. med. Berthold Eberlein, Gynäkologe sowie Betreiber und Gründer der Frauenarztpraxis in Lauingens Mitte. Eberlein will sich in den Ruhestand begeben, „Ich habe bereits angefangen, mich von meinen Patientinnen zu verabschieden.“ Das sagt er nicht ohne Bedauern, denn das breite Aufgabenfeld, angefangen mit der Vorsorge über die Behandlung bis hin zur Beratung der Frauen sowie das gesamte Feld der Geburtshilfe sei ihm immer eine Freude gewesen. Eberlein überlegt kurz und schätzt, dass er ungefähr fünftausend Kindern geholfen habe, auf die Welt zu kommen. „Mehr als dreißig Jahre habe ich viele Frauen begleitet, von ganz jung bis ins Alter.“ Der erfahrene Mediziner hat lange eine Nachfolge gesucht – ohne Erfolg. Da er jedoch seinen Ausstieg geplant einleiten wollte, habe er sich an die Geschäftsleitung der Dillinger Kreisklinik gewandt, um mit dem Medizinischen Versorgungszentrum namens „Medizinisches Versorgungszentrum DLG MVZ gGmbH“, eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der „Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH“, eine Kooperation einzugehen.
Denn als sogenannter Belegarzt habe er das Dillinger Krankenhaus bereits gekannt, lobend sagt er, „die Kolleginnen und Kollegen haben es wirklich drauf.“ Er setzt darauf, dass seine Patientinnen auch in Zukunft in der Kreisklinik gut versorgt werden können. Zuversichtlich stimme ihn, „dass ich die Praxis nun einem erfahrenen Kollegen anvertrauen kann, der mit Hilfe der Klinik gefunden wurde.“ Dem stimmt Abby-Jane Wollgast zu. Sie ist für das Praxismanagement der DLG MVZ gGmbH verantwortlich und sagt: „Wir verfügen für die inzwischen vier MVZs über eine gut strukturierte Verwaltung und Betreuung.“ Eberleins Nachfolger, Dr. med. Krzysztof Klimczak, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, sei laut Wollgast, „ein „Glücksgriff“ und Mehrwert für die Frauen, die die Lauinger Praxis besuchen.“ Sie ist sich sicher, dass das Konzept der MVZs, das Verzahnen zwischen Klinik und ambulanten Praxen sich zukünftig erweitern werde.
„Die Betreuung der Frauen und gerade die Versorgung der Schwangeren wollen wir mit dem Lauinger MVZ rundum gewährleisten.“ Das sieht auch Klimczak so, er ist der Meinung: „Das wird auf lange Sicht für niedergelassene Ärzte wirtschaftlich die einzige Lösung sein.“ Auch deshalb kam er 2024 mit Sonja Greschner, Geschäftsführerin der Kreiskliniken, überein, als niedergelassener Gynäkologe die Lauinger Praxis zu übernehmen. Über Jan Olek, Chefarzt der Gynäkologie in der Dillinger Klinik und polnischer Landsmann von Klimczak, wusste er vom Dillinger Medizinverbund und von der Lauinger Vakanz. „Zuvor habe ich in der Schweiz und in deutschen Klinken operiert, meine Spezialität war die Laparoskopie (Bauchspiegelung).“ Als er noch junger Arzt war, führten ihn eine Assistenz bei einem Kaiserschnitt sowie seine Unterstützung einer Hebamme bei einer spontanen Geburt, ihn in den Bereich der Frauenheilkunde.
Inzwischen praktiziert er seit vierzig Jahren und erfuhr, wie sich die Behandlungsmethoden therapeutisch wie technisch völlig verändert haben. Seine Ziele beschreibt Klimczak so:
„Gemeinsam mit der Klinikleitung und meinem Kollegen Olek wollen wir innerhalb der Therapie der Endometriose eng zusammenarbeiten.“ Weiter will Klimczak nicht nur die vollständige Versorgung der Schwangeren garantieren, sondern auch die urogynäkologische Diagnostik sowie Gebärmuttersenkung und deren Behandlung in der Lauinger Praxis erweitern. Ein Anliegen hat der Fachmediziner noch: „Ich weiß, dass auch hier im Landkreis ein enormer Bedarf an transgender Diagnostik und deren Therapie herrscht, das würde ich gerne mit abdecken.“
Weitere Informationen über www.mvz-dillingen.de